Rezension

Was wäre ein geeigneterer Ort für das "Memento Mori"-Album als die Hauptstadt des Landes mit dem wohl populärsten Totenfest der Welt? Und so taten Dave Gahan und Martin Gore sich mit dem mexikanischen Filmemacher Fernando Frías zusammen, der die drei ausverkauften 2023er Shows in Mexico City filmte und daraus einen überwältigenden Konzertfilm schnitt, der von diesem Live-Album, aus ebenjenen Konzerten zusammengestellt, begleitet wird. Die Intensität der Performance ist berauschend; das Repertoire betont bewußt das Spätwerk (natürlich gibt es dennoch reichlich Klassiker und Fan-Favoriten). Passend zum Día de Muertas (der allerdings erst einige Wochen später stattfand) sind diese Aufnahmen ein Requiem für den verstorbenen Freund Andrew Fletcher, gleichzeitig aber eine vor Energie berstende Feier des Lebens. Wenn auch nicht so grellbunt, wie es die Mexikaner zelebrieren, sondern in den bandeigenen dunklen Farbtönen. Dadurch aber um nichts weniger mitreißend. – Ergänzt wird das Album um einige Studio-Outtakes aus den Memento Mori-Sessions. (2025)