Rezension
Hier gibt es natürlich eine Menge Konkurrenz – Reiner, Giulini, Solti, Abbado, nicht zuletzt Robert Shaw, um wenigstens eine Handvoll anzuführen. Einige sind mitreißender, temperamentvoller als diese. Aber dies ist eine der Aufnahmen, bei der der Karajan-Glanz, diese sagenhaft perfekte Klangästhetik, doch besonders besticht. Seien es nun die schmetternd-strahlenden Bläser im „Tuba Mirum“ oder die Pianissimo-Passagen im „Liber scriptus“, wenn die Zeit stehenzubleiben scheint, bevor der Sturm losbricht – das ist nicht nur ausgestaltet bis in die allerletzte Nuance, das ist auch dramaturgisch genial. Zudem hatte Karajan hier ein Solistenensemble, das wohl doch in der Summe mit das beste der langen Werk-Diskographie ist, bis heute… (1972/2023)