Das Instrument, das der britische Songwriter auf dem Cover so innig umarmt, ist eine Autoharp, ein außerhalb der amerikanischen Countrymusik eigentlich kaum verwendetes Instrument, das ihm Mike Lindsay von Tunng (hier in der Rolle des Produzenten) nahebrachte und dessen charakteristischer Klang hier neben Dares Stamminstrument, das Klavier, tritt. Was Dares Musik noch seltsamer macht. Von den „Folktronica“-Songwritern seiner Generation, zu denen er gerne gezählt wird, ist er derjenige, der auf den Einsatz elektronischer Mittel fast vollkommen verzichtet; dennoch ist es praktisch unmöglich, ihn mit den Traditionalisten in eine Schublade zu stecken. Seine Songs sind auch auf diesem bereits dritten Album so fragil wie fremdartig, ebenso aus einer anderen Welt (aber nicht derselben) kommend wie die von etwa Antony Hegarty. Daß er auf einem Avantgarde-Label veröffentlicht, ist nicht unpassend; seine Musik indes sperrt sich nicht gegen Hörgewohnheiten, ist bei aller Eigen-Artigkeit unbedingt zugänglich und von bezaubernd zarter Schönheit. Hier mehr denn je. (2020)