Rezension
Die von Trompeter Frank Gordon und Keyboarder Ken Cheney gemeinsam geführte Band war der einzige Act des legendären Black Jazz-Labels, der unter einem Ensemble-Moniker auftrat. Wiewohl Kennern der Jazz-Szene der Ära die Namen der Musiker durchaus geläufig sein können, neben den beiden Bandleadern Saxophonist Ari Brown, Posaunist Steve Galloway, Drummer Arlington Davis und (vermutlich am bekanntesten) Bassist Reggie Willis! Aber es ging dem Ensemble explizit um das gemeinsame Auftreten, der Bandname war dabei natürlich auch eine politische Botschaft. Dieser Weckruf an das afroamerikanische Bewußtsein ist auch auf dem zweiten Album der Formation unüberhörbar, auch wenn auf explizite Spoken Word-Passagen diesmal verzichtet wird (Vokalbeiträge gibt es nur im knapp zehnminütigen „The Ultimate Frontier“, sie stammen von Anita Jeffries und Ben Wright, beides hörbar klassisch geschulte Stimmen). Gospel und die Musik des afrikanischen Kontinents spielen natürlich tragende Rollen, es fließen aber auch ganz andere Strömungen ein: Man hört Latin-Rhythmen, Melodien des mittleren Ostens – und eine satte Portion Funk. Überaus faszinierende Musik, zudem in einem halben Jahrhundert kaum gealtert: Gerechterweise müßte der Name dieser Band allein für dieses Album zumindest so vertraut sein wie der des Art Ensemble Of Chicago. (1973/2021)