Rezension
Acht Jahre liegt das letzte Album der malischen Sängerin zurück, und in dieser Zeit hat sich eine Menge getan. Oumou Sangaré ist so ziemlich der letzte Mensch, den politische Mißstände kalt lassen, und natürlich reagiert sie. Ihren Sound hat sie gründlich modernisiert, ohne ihre Wurzeln zu verraten; muskulöse Bässe, Keyboards und immer wieder auch aggressive Gitarrenausbrüche prägen das Album, auf dem Sangaré wie üblich kein Blatt vor den Mund nimmt. Neue Wege hat sie schon immer gerne beschritten, aber dies ist womöglich das modernste Album, das Sangaré in den gut 30 Jahren ihrer Karriere aufgenommen hat (natürlich am jeweiligen Produktionsjahr gemessen). Auf zwei Songs sitzt übrigens Afrobeat-Legende Tony Allen hinterm Schlagzeug – aber der Groove kocht auch auf den anderen Songs ziemlich hoch. (2017)