Dell Lillinger Westergaard & Maneri

Monuments

Label/AN:  Edition Niehler Werft, enw014
Format:  LP 180g

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Rezension

Die Grenze zwischen Neuer Musik und Jazz-Avantgarde ist fließend, in manchen Fällen auch einfach nicht vorhanden. Das vielgerühmte Trio aus Vibraphonist Christopher Dell, Schlagzeuger Christian Lillinger und Bassist Jonas Westergaard macht improvisierte Musik, also wahrscheinlich Jazz, aber festlegen möchte man sich nicht. “Boulez in Echtzeit” schrieb die Frankfurter Rundschau einmal über das Trio, bezugnehmend auf den französischen Dirigenten, Komponisten und Aleatorik-Pionier (1925-2016). Auf diesem Album, entstanden bereits 2015 anläßlich eines gemeinsamen Auftritts auf dem Kopenhagener Jazzfestival, arbeitet das Trio mit dem US-Bratschisten Mat Maneri zusammen, bekannt u.a. für seine Experimente mit Mikro-Tonalität, die er auch in diese Aufnahme einbringt. Beschreiben läßt sich die Musik dieses außergewöhnlichen Quartetts kaum; Melodien im herkömmlichen Sinne gibt es allenfalls als Fragmente; es geht um den Zusammen-Klang, um das Erzeugen von Stimmungen. Dazu sei gesagt, daß der Albumtitel sich auf ein Diktum des amerikanischen Künstlers Robert Smithson bezieht, der im Jahre 1967 durch New Jersey fuhr und heruntergekommene Industriebauten zu “Denkmalen” erklärte. Die unwirkliche Atmosphäre solcher Fabrikruinen wird in dieser Musik gespiegelt. Ein nicht unbedingt direkt zugängliches, aber unbedingt hochspannendes Album. Die Auflage der Vinylausgabe auf Christopher Dells Privat-Label beträgt 300 Stück, handnumeriert. (2022, rec. 2015)