Rezension
Es ist bekannt, daß Mozart sich für Tanzmusik begeistern konnte; es spiegelt sich in fast allen seiner Werke, den kleinen wie den großen. Weswegen er für das Experiment der britischen Hornistin Sarah Willis, seiner Musik kubanische Grooves gegenüberzustellen, vermutlich Feuer und Flamme gewesen wäre. Dem Erfolgsalbum „Mozart y Mambo“ aus dem Jahre 2020 läßt die Musikerin nun eine Fortsetzung folgen, auf der sie noch einen Schritt weitergeht: Neben zwei wunderbar gespielten Mozart-Hornkonzerten (KV 412 und KV 417) (wieder mit wirklich bemerkenswert agierenden Havana Lyceum Orchestra unter Leitung von José Antonio Méndez Padrón) und drei Miniaturen kubanischer Komponisten findet sich hier eine Ersteinspielung: Willis selbst beauftragte sechs junge Tonsetzer der Insel, je einen „Kubanischen Tanz“ für Horn, Streichorchester und Percussion zu schreiben. Das Ergebnis klingt keineswegs so ungewöhnlich, wie man meinen sollte (das Horn ist ja nun nicht das erste Instrument, das einem zu kubanischer Musik einfällt), sondern auf Anhieb begeisternd und mitreißend. Und man ist sich sicher: Mozart hätte das gefeiert! (2022)