Rezension
Das 25. "Neujahrskonzert" des großen Strauss-Dirigenten Willy Boskovsky war eigentlich ein Grund zum Feiern, und in musikalischer Hinsicht ist es (bei besonders interessanter Repertoire-Auswahl!) so unangreifbar wie die 24 davor. Doch schrieb das Album mit der Originalnummer D147D2 noch in ganz andere Hinsicht Schallplattengeschichte – leider nicht in rühmlicher Weise: Mit dieser Veröffentlichung, der ersten digitalen Klassik-Veröffentlichung der britischen Decca, endete, so könnte man sagen, die "Golden Era" der analogen Tonwiedergabekunst. Doch halt! Kluge wie skeptische Köpfe im britischen Ingenieurs-Team um James Lock und David Frost (wer wirklich verantwortlich war, dürfte sich nicht mehr recherchieren lassen) waren der neuen Technik gegenüber skeptisch – und ließen mehr oder weniger heimlich parallel eine analoge Bandmaschine mitlaufen. Das Tape verschwand im Archiv – wurde aber unlängst wiederentdeckt! Und ist nun die Grundlage für die erste vollanaloge Veröffentlichung dieses ganz besonderen Klassikers unter den Neujahrskonzerten. "A sensational release," schreibt das Gramophone Magazine. Dem kann man nur beipflichten! (1979/2026)






