Rezension
Der Vorgänger „Elvis Presley“ ist historisch bedeutender (weil’s eben das Debüt war), ansonsten aber ist dieses zweite Album auf demselben himmelhohen Niveau. In mehrfacher Hinsicht: Einerseits die unglaubliche, unbezähmbare Rock’n’Roll-Energie, mit der der King – inzwischen ein landesweites Phänomen, wie es seit dem jungen Sinatra keines gegeben hatte – durch Chuck Berry-Songs wie „Rip It Up“, „Long Tall Sally“ und „Ready Teddy“ fegte, andererseits eine differenzierte Gesangskunst (insbesondere in den Balladen: „Love Me“ oder „First In Line“ etwa sind die ganz hohe Schule der Songgestaltung), die jeden Kritiker oder Zweifler aushebeln mußte. Besser wurde der Rock’n’Roll nicht mehr, nur noch anders. – Die Waxtime -Neuausgabe folgt dem Artwork der 1957er UK-Ausgabe und füllt das damalige 12-Songs-Programm mit acht (!) weiteren Tracks auf, darunter „Hound Dog“, „Jailhouse Rock“, „Heartbreak Hotel“ und „That’s All Right“! Preßtechnisch kein Problem, es sind immer noch unter 25 Minuten pro Seite… (1956/2025)