Rezension
Von der musikalischen Qualität abgesehen, ist dieser dritte Teil der „Genius Of Charlie Parker“-Serie des Verve-Labels (Norman Granz begann die Reihe bald nach dem Tod des Saxophonisten) schon ob seiner Klangqualität bemerkenswert: Diese beiden Sessions vom 30. Dezember 1952 und 4. August ’53 zählen zu den wenigen Aufnahmen der Bebop-Legende, die das Prädikat „HiFi“ wirklich verdienen. Parker war zwar zu dieser Zeit längst vom Drogenmißbrauch gezeichnet und galt als extrem unzuverlässig, doch fand er immer wieder zu alter Form, wie wir sie etwa auf den legendären Dial-Masters dokumentiert finden, zurück. Hier war das definitiv der Fall, und was er hier in großartig besetzten Quartett-Formationen (Hank Jones bzw. Al Haig am Klavier; Bassisten waren Teddy Kotick und Percy Heath; in beiden Sessions saß Max Roach am Schlagzeug) in sein Horn bläst, darf man neben seine besten Aufnahmen aus den 40ern stellen. Nur, wie gesagt, obendrein auch noch klanglich ohne Einbußen, was den Repertoirewert dieser Aufnahmen ins schier Unermeßliche steigert. Essentiell! – (1957/2023)