Rezension
Schön, wenn einer, der so viel über Popmusik weiß, sich diese Leichtigkeit im Umgang damit bewahren konnte. Zur Erinnerung: Zur Glanzzeit des Creation-Labels war Pete Astor mit The Loft und The Weather Prophepts eine zentrale Figur des neuen britischen Gitarren-Indie-Pop. Später widmete er sich weniger zugänglichen Klängen und begann sein popmusikalisches Wissen an der University Of Westminster an jüngere Generationen weiterzugeben. Schon 2016 hatte er ein neues Album veröffentlicht („Spilt Milk“), das wunderbar an den Jangle-Pop vergangener Zeiten anknüpfte. Dessen Nachfolger klingt noch fokussierter, aber gleichzeitig herrlich entspannt (ein Kunstgriff, für den man wahrscheinlich ein bestimmtes Lebensalter erreicht haben muß), ebenfalls eingespielt mit einigen seiner besten Studenten der letzten Jahre: James Hoare (Veronica Falls) sowie Franic Rozycki und Jonny Helm (die sonst die Rhythmussektion der Wave Pictures sind). Ganz zurückgelehnt singt Astor über den Tod, über früh gegangene Freunde, Helden und Verwandte, hebt sein Glas auf die Geister und klingt weder morbid noch wehmütig. Manchmal vielleicht ein wenig nostalgisch. Durchaus legitim. (2018)