Rezension
Es gibt ungeeignete Partner, es gibt geeignete Partner. Und dann gibt es Menschen, die so gut zueinander passen, daß sie mit einer Seele zu fühlen, mit einer Lunge zu atmen scheinen. Der Gitarrist Nate Mercereau hatte das Glück, in Josh Johnson (Saxophon) und Carlos Niño (Percussion) zwei davon zu finden: Mitmusiker, in deren Gegenwart er seine eigenen Ideen und Gefühle frei fließen lassen kann. Alle drei haben Erfahrungen als Produzent und sind geübt im Umgang mit elektronischen Gerätschaften – man wundere sich also nicht, wenn dieses Trio für die mit dem Blue Note-Label assoziierten Jazz-Spielarten eher untypische Musik macht. Musik, die mit zeitgenössischem Jazz ebenso viel gemein hat wie mit Ambient oder der Minimal Music eines Steve Reich. Musik, bei der es durchaus um Improvisation und Kommunikation geht, aber auch in hohem Maße um Klang, um Atmosphäre. Musik, in die man sich fallen lassen muß, bis sie einen vollständig umgibt… (2025)