Rezension
Er hat es irgendwie mit den Psychosen: Auf das Debüt unter eigenem Namen „Schizophrenia“ (2018) folgt nun „Paranoia“ – ein nicht weniger spektakuläres Funk Jazz-Großwerk! Neben George Clinton, 1970er-Herbie Hancock, Prince und spätem Miles (um die wichtigsten Einflüsse zu nennen) läßt der Snarky Puppy-Keyboarder hier auch mal seine Wurzeln im Gospel anklingen. Überhaupt läßt Sparks diesmal mehr Atempausen zu – etwa im wundervollen Prince-Cover „Sometimes It Snows In April“ mit Gastsängerin Lizz Wright. Womit man bei der Besetzungsliste wäre, die natürlich auch diesmal beeindruckend ist: Mark Lettieri, Mike Stern, Chris Potter und John Scofield zählen zu den Freunden und Kollegen, die sich hier die Klinke in die Hand geben. Wie Sparks es schaffte, angesichts der Vielzahl an Partnern, Einflüssen und musikalischer Details (die vielschichtigen Arrangements hier bieten Stoff für ganze Dissertationen) bei dieser Reise durch die afroamerikanische Musikgeschichte den Überblick zu behalten, bleibt sein Geheimnis – wer in dieses Mammutwerk eintauchen will, sollte sich jedenfalls Zeit nehmen… (2022)