Rezension
Dieses Juwel war uns das Yarlung-Label noch schuldig: Es ist sozusagen die zweite Hälfte des phantastischen „The Art Of The Violin“-Albums, welches der Finne (auch Mitglied des Sibelius Piano Trios) bereits 2008 aufnahm und dessen erster Part auf Vinyl 2012 erschien (die berühmte „Ciaccona“ war enthalten, der Rest der Partita fehlte aber). Nach weiteren zehn Jahren darf man sich also über die Vervollständigung des Programms freuen – und damit über eine Bach-Einspielung, die jedem Vergleich standhält. Vollkommen frei von virtuosen Eitelkeiten und Manierismen jedweder Art, scheint Iivonen die Musik förmlich zu atmen, sie strömt einfach aus ihm hinaus – und ist in ihrer Natürlichkeit doch eine der intensivsten, berührendsten Interpretationen der vergangenen Jahrzehnte. Ein Bach-Statement, das für keinen Violin-Fan verzichtbar ist. (2022, rec. 2008)