Rezension
Gitarrist Lionel Loueke, mit dem die gebürtige Berlinerin ihr letztes Album aufgenommen hatte, ist auch diesmal wieder dabei – die Besetzung ist allerdings diesmal größer, der Charakter des Albums ein gänzlich anderer. Aufgenommen wurde in Brooklyn, wo Produzent/Schlagzeuger Jamire Williams zuhause ist – der „Pearls“ deutlich (und im Sinne der Sängerin) seinen Stempel aufdrückte. Das Ergebnis ist ein urbaner Songwriter-Jazz, atmosphärisch und modern klingend und durchaus grenzenüberschreitend: Ausflüge nach Rio und São Paulo sind ebenso jederzeit möglich wie nach Paris (die jeweilige Landessprache inbegriffen). Rudolph zeigt sich der Flexibilität von Williams‘ Jazz-Konzept absolut gewachsen, sie bewegt sich so souverän wie der sprichwörtliche Fisch im Wasser darin. Neben dem abermals brillanten Loueke, der auch hier schöne afrikanische Akzente setzt (etwa in „C’est Un Love Song“), sollten auf jeden Fall auch noch Bassist Burniss Travis und Leo Genovese am Klavier (Rhodes Piano zumeist) erwähnt werden; John Ellis setzt zusätzliche Akzente an der Bassklarinette. (2019)