Die ursprüngliche „Penthouse Serenade“, 1952 erschienen, war eine 10″-LP, die das neue Cole-Trio mit Gitarrist John Collins und Charlie Harris am Bass (plus Drummer Bunny Shawker bzw. Jack Costanzo, Perkussionist des Original-Trios, an den Bongos) in acht Instrumental-Titeln präsentierte. Schon dieses Scheibchen war eine Vorzeige-Platte für Jazz-Eleganz, für Proportion – und bewies, daß der Mann, dessen samtene Stimme ihn mittlerweile zum Entertainment- und Pop-Star gemacht hatte, immer noch in die allererste Liga der Jazz-Pianisten gehörte. Die Leichtigkeit Mozarts scheint sich in seinem Spiel mit der aristokratischen Stilsicherheit eines Duke Ellington zu vereinen. Drei Jahre später beschloß Coles Label Capitol, die sehr erfolgreiche Platte nochmals im inzwischen populäreren 12″-Format aufzulegen. Eine weitere Session wurde anberaumt. Am Schlagzeug saß der 1953 für Shawker eingestiegene Lee Young; Coles Spiel auf diesen vier Titeln scheint – so das möglich ist – noch entspannter und selbstsicherer zu sein. 1998 wiederum erschien eine CD-Wiederauflage, die mit dieser (natürlich rein analogen) Pure Pleasure-Edition nun endlich ein Vinyl-Äquivalent hat; nochmals um sechs Songs erweitert. Denen mag man (bis auf einen Alternat Take der 55er Session vielleicht anlasten, daß sie nicht auf eine Instrumental-LP gehören, weil Cole hier nicht nur als Pianist, sondern auch als Sänger zu hören ist. Doch historisch gehört das schon zusammen: Dies nämlich ist die früheste bekannte Session der Spitzen-Besetzung mit Collins und Harris, aufgenommen im Januar 1952 (sechs Monate vor der Original-Session) und dem 1956er-Sternstundenalbum „After Midnight“ um mehr als vier Jahre vorausgreifend. Cole-Klassiker wie „Too Young“; „Walkin‘ My Baby Back Home“ und, natürlich, „Unforgettable“ sind hier in Ur-Versionen (und ohne Bläser) zu hören. Schon dafür ist der Repertoirewert unermeßlich, doch das ursprüngliche Album (ob mit 12 oder acht Titeln) ist allein schon wesentlich… (1952 bzw. 1955 bzw. 1998/2008)