Rezension
Mit ihrem „Paris“-Album (2014) hatte die britische Trompeterin schon einmal die sonst mit ihr assoziierten Repertoire-Pfade aus Barock und Frühklassik verlassen. Diesmal sind es die USA des mittleren 20. Jahrhunderts, die Ära, als Jazz explodierte und nicht nur im Werk von George Gershwin mit der sogenannten klassischen Musik zu verschmelzen begann. Von Charles Ives über Kurt Weill, Aaron Copland, Gershwin und Leonard Bernstein bis hin zu dem Arrangement, das Gil Evans für Miles Davis von Joaquín Rodrigos „Concierto de Aranjuez“ schrieb geht das Spektrum; zu den Höhepunkten zählen Coplands titelspendendes „Quiet City“ (wohl eines der schönsten klassischen Trompeten-Werke des 20. Jahrhunderts) und ein faszinierendes neues, von Simon Wright angefertigtes Arrangement der „Rhapsody In Blue“ mit entsprechend ausgearbeitetem Trompetenpart). Balsoms mühelos-leichter Ton ist zwar von ihren anderen Aufnahmen im Grunde bekannt, doch in Zusammenhang mit dem hier gebotenen Repertoire noch einmal besonders wirkungsvoll! (2022)