Anstatt sich wie so viele Kollegen ihrer Generation lächerlich zu machen, ließ die Folk-Mutter den größten Teil der 80er erst einmal an sich vorüberziehen, bevor sie wieder ein Studio betrat. Als sie es tat, war die Dekade genug vorangeschritten um sie aufarbeiten zu können – mit einem Album, auf dem sie Song von Künstlern interpretierte, deren politisches Gewissen in nicht geringem Maße einst eben von ihr geprägt worden war. Das Programm dieses sehr gelungenen musikalischen Zirkelschlusses enthält Songs von Mark Knopfler („Brothers In Arms“), U2 („MLK“) und Peter Gabriel („Biko“) neben Klassikern von Jimmy Webb und Aretha Franklin, einem Ausflug nach Südafrika (Johnny Cleggs „Asimbonanga“), einem Traditional-Medley und zwei neuen eigenen Songs. Die frühere Protestsong-Ikone bewies dabei absolute Integrität und Souveränität; obendrein war in der vergangenen Dekade ihr einst glockenheller Sopran auf durchaus angenehme Art nachgedunkelt. Ein großer Charterfolg war das Album damals leider überhaupt nicht; seine Wiederentdeckung indes ist lohnend – zumal in der hier zu erlebenden Klangqualität! (1987/2017, Pressung aktuell)