Dieses Album erweiterte den Begriff ‚Latin Jazz‘ wesentlich. Ironischerweise hatte Corea gerade (wenn auch nur kurz) in der Band von Genre-Pionier Stan Getz gespielt – und für sein eigenes Quintett dann den Bassisten Stanley Clarke und das brasilianische Gesangs/Rhythmus-Duo und Ehepaar Flora Purim und Airto Moreira mitgenommen. Altsaxophonist Joe Farrell machte das Ensemble komplett, das seinen Namen nach Coreas erster Komposition für die Band erhielt (das Debüt lief allerdings noch unter dem Namen des Pianisten und Bandleaders). Zu federleichter Rhythmik (das zweite Album hieß dann auch prompt „Light As A Feather“) improvisierten Farrell und Corea unwirkliche, fast mystische Klänge – das Fender Rhodes Piano, dessen Klangcharakter normalerweise eher mit Soul und Funk in Verbindung gebracht wird, hatte man so auch noch nicht gehört… Ein Meilenstein. Die Band machte noch weiter von sich reden; Corea baute sie allerdings bald zu einem wesentlich muskulöser klingenden Fusion-Ensemble um. Was er mit diesem ersten Album schuf, zählt indes zu seinen großartigsten Leistungen. – Labeleigene 180g-Reissue. (1972/2009)