Rezension
Die 1920 auf Trinidad geborene Musikerin war eine echte Ausnahme-Erscheinung im Jazz jener Ära – denn der Platz für Frauen war damals allenfalls hinterm Mikrophon. Scott aber war eine hervorragende, klassisch ausgebildete Pianistin, hochgeschätzt von Kollegen (auf einem ihrer Alben wird sie von Charles Mingus und Max Roach begleitet)! Die auch politisch aktive – man darf sie als echte Vorreiterin der Bürgerrechtsbewegung sehen – Künstlerin verließ die USA während der McCarthy-Ära und spielte dann regelmäßig in Europa, wo sie allerdings keine Alben aufnahm: Dies hier, aufgenommen 1956/57, blieb das für lange Zeit letzte; erst 1979 betrat sie wieder ein Studio. Fraglos ein Jammer, denn ihr sensibler Anschlag und ihr tiefes harmonisches Verständnis sind bestechend… Begleitet wird sie von einem Trio aus Gitarrist Everett Barksdale, Bassist Sandy Block und Drummer Jimmy Crawford; die Originalpressung erschien auf Decca unter der Nummer DL8474. – Die erste Vinyl-Wiederauflage dieses ultrararen Albums ist limitiert auf 500 Stück. (1957/2021)