Rezension

Es wird die Verantwortlichen bei Roulette nicht schlecht überrascht haben, daß das 1961er Album „After Hours“, eingespielt nur mit Gitarre (Mundell Lowe) und Kontrabass (George Duvivier), sich besser verkaufte als die für erheblich mehr Geld produzierten LPs, die die Sängerin in einem plüschigen Streichergewand zeigten. Im Folgejahr wiederholte man das Experiment, abermals kam eines der schönsten Alben in Sassys Biographie dabei heraus. Barney Kessel und Joe Comfort standen ihr diesmal mit so ökonomischem wie sensibilistischem Spiel zur Seite. „When Sonny Gets Blue“, „All I Do Is Dream Of You“ und eine fürwahr stellare Version von „All Or Nothing At All“ zählen zu den vielen nachmitternächtlichen Gänsehautmomenten, die man hier erfahren kann…! (1962/2019)