Rezension
In der langen und kaum überschaubaren Diskographie des legendären Pianisten möchte dies wohl das ungewöhnlichste Album sein. Es ist dabei eigentlich kaum korrekt, von einer Kooperation zu sprechen: Dies ist ein Album der Mandinkas, einer Formation, in der damals einige der besten Musiker Westafrikas spielten, neben Leader Cheick-Tidiane Seck etwa Sékou Diabaté, Lansiné Kouyaté, Ali Wagué, Djeli-Moussa Kondé, Moussa Sissokho, Mariba Koita oder Dieli-Moussa Kouyaté. Die zelebrieren die infektiöse Musik Malis auf allerhöchstem Niveau. Jones steuert dazu immer mal wieder ein Solo bei, was dann allerdings immer wieder ein sehr besonderer Moment ist: Zum einen ist das Klavier in dieser Musik eigentlich nicht vorgesehen, zum anderen kann ihr nicht einfach ein Bop-Solo unterjubeln. Jones gelingt es aber mühelos, sich einzufinden; seine Beiträge klingen, als habe er niemals etwas anderes getan. Eines der großartigsten World Music-Alben nicht nur seiner Dekade, nun erstmals auf Vinyl! (1995/2021)