Wilburt Lee Reliford

Seems Like A Dream

Label/AN:  Big Legal Mess, BLM0582
Format:  LP

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Rezension

Wenn, sagen wir, die Band eines verstorbenen Sängers nach dessen Tod ein Album um hinterlassene Gesangsspuren aufnimmt, ist das eine Sache; wenn der Künstler seit Jahrzehnten tot ist und die ihn nun begleitenden Musiker ihn kaum (wenn überhaupt) kannten, kann einem das schon seltsam vorkommen. In diesem Falle blieb aber kaum eine Wahl. Denn Wilburt Lee Reliford, nur echten Blues-Insidern bekannt, war zwar einer der großen Meister der Blues Harp, hinterließ aber praktisch keine Aufnahmen. Außer diesen eigentlich unbegleiteten aus dem Jahre 1989, da war Reliford (wenn das von ihm angegebene Geburtsjahr stimmt) 65; er starb 1993. Produzent Bruce Watson und Gitarrist Will Sexton fürchteten nicht zu Unrecht, daß der Mann vergessen werden würde, und stellten eine Band zusammen, bestehend aus Sexton, Drummer George Sluppik, Bassist Mark Stuart und Organist Rick Steff – Musiker, die aufmerksamen Besetzungslistenlesern durchaus vertraut sein können. Und die hier überaus sensibel und zurückhaltend agieren, nur einen möglichst authentischen Rahmen für Relifords Gesang und Harp-Spiel stellend. Das Ergebnis ist denn auch das Gegenteil von Leichenfledderei, vielmehr gelang ein bescheidenes Denkmal für einen kaum bekannten großen Blues Man, der die großen Meister der ersten Generation in seiner Kindheit und Jugend vermutlich noch live erlebt hat, und der nun doch noch dokumentiert wurde. Wesentlich! (2021)