Rezension
Im Jahre 2004 war der legendäre Trompeter mit dem Trio des schon früh von ihm geförderten Pianisten Marcin Wasilewski (mit Bassist Slawomir Kurkiewicz und Drummer Michal Miskiewicz) auf großer Tour, und man kann sich eigentlich kaum vorstellen, daß dieser nun erschienene Münchener Mitschnitt nur ein Beispiel von so vielen Abenden ist, an denen schon mit den ersten gespielten Tönen reine Magie entstand. Stanko war einer der großen Charakterdarsteller auf der Trompete, ein Musiker mit unverkennbarem, einzigartigem Ton. Ein erstaunlich rauher Ton, der aber doch zu sehr lyrischem Ausdruck fähig war. Und er spielte seine eigene Vision von Jazz, als einer der ersten Europäer weitgehend unabhängig von den übermächtigen amerikanischen Einflüssen. Wie er diese Vision hier mit einer neuen Generation Musiker teilt, ist ein großes Hörerlebnis. (2024)