Rezension
Man hört im Songwriting des Ex-Texaners und Sängers der Brooklyner Parquet Courts doch immer mal wieder den Punk, der er mal war, auch wenn dieses zweite Soloalbum über weite Strecken unplugged aufgenommen wurde (in John Parishs Bristoler Studio) und Andrew Savages Akustikgitarre nur von einer kleinen Rhythmuscombo und einigen wunderbaren Gastmusikern (etwa Violinistin Magdalena McLean von der Band Caroline oder Cate Le Bon an Bass oder Klavier) begleitet wird. Es ist eine Frage der Ausstrahlung, der Direktheit in seiner Stimme, diesem faszinierenden, unmittelbaren Bariton, der zum Zuhören zwingt. Savage ist unlängst nach Europa gezogen, in seinen neuen Songs geht es oft ums Davonlaufen – vor Bären, einem drohenden Sturm, vor New York, vor sich selbst; das Album selbst sei ein brennendes Gebäude, sagt Savage. Textlich wie musikalisch ist da oft eine ganz besondere Weirdness, und wenn man gelegentlich an John Darnielle und seine Mountain Goats denkt, liegt man nicht falsch: Eine Verwandtschaft besteht. (2023)