Rezension
Das dritte Album der legendären Space Jazz-Formation seit ihrer 2012er Reunion wurde vor dem gewaltsamen Tod George Floyds aufgenommen – vielleicht klänge es sonst anders, wütender. Intensiver kaum. Tatsächlich ist dieses Album (auf dem schwarze Geschichte, schwarze Schicksale und schwarzes Selbstbewußtsein dennoch deutlich thematisiert werden) vermutlich das in Sachen Spiritualität dem „Deep Jazz“ der 70er nächststehende in diesem jüngsten Abschnitt in der Karriere des 69jährigen Saxophonisten. Wie Ackamoor dessen Idiom um Funk, Dub und Hip Hop erweitert, ist immer wieder begeisternd, ebenso die Dialoge zwischen Ackamoor und Flötistin Margaux Simmons oder Geigerin Sandra Pointexter. Gleichermaßen brillant wie hypnotisch. (2020)