Schon im Vorfeld dieses Debüts waren Marcus Mumford und seine ‚Söhne‘ zu den Stars der Londoner Folk-Szene aufgestiegen. Gerne werden in Artikeln zu dieser Band die Seattler Kollegen Fleet Foxes erwähnt, und in Sachen Instrumentierung und Songwriting sind da auch durchaus Parallelen, zumal sich auch die Briten eher an Bluegrass und US-Folk orientieren denn an keltischen Traditionen. Doch haftet Mumfords Musik nichts Sakrales an: Diese Songs gehören in die Kneipe, was durchaus nicht abwertend zu verstehen ist. Schon der eröffnende Titelsong ist von einer erfrischenden Direktheit. Und daß „Little Lion Man“ bei seiner vorab erfolgten Veröffentlichung als Single von der BBC zur heißesten Platte der Woche erkoren wurde, kann man auch nachvollziehen. Der ungeschliffene Ensemblegesang der Band in den Refrains, das galloppierende Banjo, der Kontrabaß-Puls: Lange stillsitzen kann man da nicht. Und auch die Balladen sind nicht von der Art, daß man sich entspannt zurücklehnt. „Sigh No More“ ist eine Platte, die mit dem ganzen Körper gehört werden will – und man folgt dieser Aufforderung widerspruchslos. (2009)