Rezension
Klappe zu, Ohren auf: Eine zugegeben etwas grobe Übersetzung des Albumtitels. Aber konzentriertes Hören ist definitiv gefragt auf der zweiten ECM-Veröffentlichung des Pianisten, gleichzeitig Herschs erstem Solo-Piano-Album für das Label. Drei erstaunliche Standard-Interpretationen stehen zu den sieben Eigenkompositionen kaum im Kontrast; man hat den Eindruck, einer Geschichte in zehn Kapiteln zuzuhören. Es geht dabei weniger um einprägsame Themen als um Stimmungen, für dessen Erzeugung Hersch auch mal in die Innereien des Instrumentes greift (es ist derselbe Flügel wie auf dem vorangegangenen Duo-Album mit Enrico Rava). Melodischen Reichtum gibt es durchaus trotzdem, er liegt nur nicht zwingend an der Oberfläche: Dieses Album gibt seine Geheimnisse nur Hörern preis, die bereit sind, tief einzutauchen… (2024)