Rezension

Schön, daß Edition-Mitgründer Dave Stapleton trotz seines wachsenden Labelkatalogs immer noch Zeit findet, selbst Musik zu machen. Denn auf diese süchtigmachende Fusion aus Jazz und Trip Hop möchte man nicht verzichten. Zumal sie nicht auf der Stelle tritt, sondern mit jedem weiteren Album noch spannender wird. Das Grund-Trio aus Stapleton (Klavier und Rhodes-Piano), Elektroniker Deri Roberts und Drummer Elliott Bennett wird wieder von einigen erlesenen Gästen unterstützt, namentlich Kontrabassist Jasper Høiby, Trompeter Verneri Pohjola, Saxophonist Josh Arcoleo – und dem Cinematic Orchestra-Gitarristen Stuart McCallum. Charakterköpfe, die jeder für sich das Album prägen und für reichlich Abwechslung sorgen. Insbesondere im Titelstück kommt Stapleton dem klassischen Portishead-Sound besonders nahe, aber es gibt hier noch viel, viel mehr zu entdecken. Einer von vielen großen Momenten ist es, wenn Pohjolas expressive Trompete in „Spotless Mind“ auf McCallums Gitarre trifft – und aus unterschiedlichen Klangwelten eine ganz neue entsteht. Hoffentlich kommt Stapleton auch zukünftig weiter dazu, seine eigene musikalische Vision zu verfolgen… (2024)