Rezension
Townes van Zandt und Black Metal? Halt, weiterlesen!! Bitte!!! Denn den Songs des heiligen Townes wird hier in keiner Weise Gewalt angetan, im Gegenteil. Die beiden Neurosis-Mitglieder Scott Kelly und Steve von Till sowie Genre-Urgestein Scott "Wino" Weinrich behandeln sie mit größtem Respekt, die verzerrte Drone-Gitarre (als Basis für die akustische) in Kellys "Lungs"-Version ist so ziemlich die größte Freiheit, die einer der drei (jeder interpretiert drei Songs) sich herausnimmt. Am tiefsten unter die Haut gehen Winos Versionen; intensiver klingt "Nothing" im Original auch nicht. Und wie die rein akustische, über siebenminütige Kelly-Fassung von "Tecumseh Valley" gleichermaßen dem Geist des Verfassers wie dem des Düster-Metals gerecht wird (it's the spirit, not the sound!), ist schon außerordentlich verblüffend. Die Eingangsfrage scheint kein Widerspruch in sich zu sein… ein durch und durch verblüffendes Album. Das jeder Townes-Bewunderer unbedingt hören sollte. Textheft beiliegend! (2012)