Rezension
Als das zweite und leider letzte Slint-Album 1991 erschien, bemerkten die wenigsten, daß man es da mit einem der grundlegenden Werke des Alternative Rock zu tun hatte, einem Album, das vollkommen neue Wege ermöglichte. Schon mit dem Debüt "Tweez" (1989) gehört die Band aus David Pajo, Brian McMahan, Todd Brashear und Britt Waldorf zu den Geburtshelfern der weitgefächerten Gattung, die man dann als "Post Rock" bezeichnen sollte, aber "Spiderland" war ein künstlerisches Manifest. Selbst in den ganz leisen Momenten, deren es etliche gibt, ist da Spannung zum Zerreissen; einen Ton zuviel spielt das Quartett auch dann nicht, wenn es laut wird. Was hier oft nur aus einer Handvoll Noten geschaffen wird, stellte Weichen – für Mogwai nicht weniger als für Tortoise. Ein Schlüsselalbum, hier noch einmal in der Deluxe-Ausgabe von 2014, im Klappcover mit zwölfseitigem Booklet (Vorwort von Will Oldham, dessen Frühwerk wohl auch ohne Slint kaum denkbar ist). Der Download beeinhaltet 14 Bonustracks (Outtakes und Demos)! (1991/2022)