Rezension
Nach zwei Alben, auf denen der Saxophonist an der Seite von Legenden (erst Kenny Barron, dann Al Foster) zu hören war, reaktivierte er für dieses Album sein zuletzt vor zehn Jahren zu hörendes Quartett mit Gitarren-Genie Ben Monder und Joe Martin am Bass; der Platz am Schlagzeug ist mit Nasheet Waits neu besetzt. Das Album ist eine Art Hommage – nicht an einen einzelnen Musiker, sondern an mehrere, die Sabbagh als wichtige Einflüsse bezeichnet. Man wird da immer wieder überrascht: Der soulige Gospel "Lone Jack" etwa ist eine Verbeugung vor Ray Charles, andere Widmungsträger sind etwa Stevie Wonder oder Trent Reznor! Sam Rivers, Paul Motian und Sabbaghs besonderer Held Kenny Barron wirken da natürlich etwas naheliegender. Doch bei aller stilistischen Vielfalt (vom Soul Jazz über modalen Post Bop bis zum Free!) führt Sabbaghs warmer, distinguiert-zurückhaltender Ton (eigentlich wundert man sich, daß Jimmy Giuffre nicht unter den Geehrten zu finden ist!) wie ein roter Faden durch das Album, und man spürt insbesondere in Monders Beiträgen ein tiefes musikalisches Einverständnis! Ein weiteres Kammer-Jazz Glanzlicht auf Sabbaghs HQ-Eigenlabel, wieder wahlweise als "normale" Ausgabe oder als One Step-Edition. (2025)






