Erstmals kommt auf jedem Song ein Schlagzeug (Yan Westerlund) zum Einsatz, und ja, der Sound ist spürbar rockorientierter als zuvor. Wiewohl ansonsten nach wie vor nur das klassische Bluegrass-Instrumentarium verwendet wird: Gitarre, Banjo, Mandoline, Fiddle, Kontrabass, gelegentlich auch Harmonika, Pedal Steel und diverse Tasteninstrumente. Westerlund, der seit Jahren mit der Band zusammenarbeitet, fügt sich dabei äußerst behutsam ein – man höre nur sein geschmeidiges Spiel im Titelsong. Mit den Harmony Vocals von Sharon Van Etten sowieso eine Perle von einem Song, aber natürlich nicht die einzige. Im Gegenteil, die Dichte an exzellenten Songs und Gänsehautmomenten ist wieder einmal so hoch, daß es schwerfällt, die Gipfel zu benennen. „The Eagle And The Boy“ und „Guitar (For Guy Clark)“ sollten aber wohl doch zumindest erwähnt werden… Der Grund übrigens für die rhythmische Verstärkung sei, so Bandleader Dave Wilson, dass die Band sich wünscht, ihr Publikum auf die Beine zu bringen. „Create some movement“. Wir wünschen der Band ja, daß sie Erfolg damit hat, aber eigentlich sind ihre Songs immer noch einfach zu schön, um dazu tanzen zu wollen, anstatt in stiller Verzückung zuzuhören… (2020)