Rezension
Der Groove ist meist sanft, aber zwingend: Die aktuelle Band von Thomas Meyers, seit gut einem Vierteljahrhundert einer der besten Jazztrompeter der Republik, macht überwiegend Musik zum Zuhören, doch der Funk brodelt unter der Oberfläche und kann jederzeit zum Ausbruch kommen – wie im zentralen Stück dieses Albums, „Christin“. Man spürt ihn aber auch bei den gemäßigten Tempi, die auf diesem „Studio-Konzert“ vorherrschen. Daß die Band in dieser Form nicht erst seit gestern spielt, sondern bereits zahlreiche Konzerte und zwei Alben (leider nur auf CD) auf dem Konto hat, hört man auch: Die Kommunikation zwischen Meyers, Martin Johnson (Rhodes-Piano), Gitarrist Rüdiger Nass, Alex Uhl (Bassgitarre) und Drummer Eckhard Stromer läuft perfekt, gleich, ob subtile Zwischentöne gefragt sind oder der Saal mal eben zum Kochen gebracht wird… Johannes Wohllebens puristische Analog-Aufnahme ist wie immer vom Feinsten! (2017)