Rezension
Den Straubinger Gitarristen darf man getrost zu den spannendsten Talenten im europäischen Jazz seit der Jahrtausendwende zählen – schon ob seiner stilistischen Bandbreite, die von elektronischen Experimenten über Metal-Crossover bis zu intimen Gitarrenmeditationen reicht. Eher in letzteren Bereich fällt auch die Arbeit mit seinem hervorragenden Trio, bestehend aus dem Kontrabassisten Henning Sieverts und Drummer Maximilian Breu: Überwiegend leise, schwebende Klänge, bei denen mehr die äußest nuancierte Tongebung denn quecksilbrige Läufe (zu denen Dombert natürlich auch fähig ist) die überragende Technik des Musikers verraten. Vor allem zeigte sich Dombert (der bislang auf ACT und Enja veröffentlichte) bei seinem Besuch in den Bauer-Studios als großer Melodiker – und als begnadeter Ensemblemusiker: Die Kommunikation innerhalb dieses Trios ist nachgerade idealtypisch! (2020)