Gustav Mahler

Symphonie Nr. 4

Weitere Interpreten:  Lisa Della Casa, Sopran / Chicago Symphony Orchestra, Dirigent: Fritz Reiner
Label/AN:  Analogue Productions / RCA Living Stereo, LSC2364
Format:  LP 180g, Quality Records

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Rezension

Klarheit. Nein: Schärfe! Mit der Präzision eines Skalpells sind die Konturen geschnitten, die Kontraste wirken entsprechend extrem. Man stelle sich eine Bahnfahrt durch eine Märchenlandschaft vor, das Ganze inszeniert von Ingmar Bergman: Die Unwirklichkeit und Doppelbödigkeit der Mahlerschen Musik findet man selten so extrem dargestellt. Man vergegenwärtige sich, daß diese LP erschien, bevor Leonard Bernstein die Mahler-Renaissance eingeleitet hatte; der Komponist galt 1960 immer noch als umstritten (die Aufnahme selbst ist sogar noch zwei Jahre älter). Umso bedeutender ist sie interpretationsgeschichtlich – spannenderweise ist die Einspielung, die ihr am ähnlichsten ist, die fast ein halbes Jahrhundert jüngere von Pierre Boulez. Das legendäre RCA-Team Mohr/Layton hielt die übermenschliche Leistung, die Reiner seinem Orchester abverlangte, adäquat präzise fest – was auf Vinyl vielleicht erstmals in dieser Neuüberspielung durch Ryan Smith für Analogue Productions wirklich nachvollziehbar wird. Ab sofort darf diese LP nicht fehlen, wenn es um die “Großen Reiners” der Living Stereo-Ära geht… (1960/2019, Pressung aktuell)