Rezension
Nicht, daß Amanda Shires je ein schwaches oder auch nur durchschnittliches Album aufgenommen hätte, daß sie regelmäßig als amtierende Americana-Königin bezeichnet wird, kommt ja nicht von ungefähr. Aber ihr siebtes Solo-Album steht auf einem anderen, neuen Blatt. Country-Verwandtes gibt es auch hier, aber eben auch viel mehr. Neil Young und Joni Mitchell sind als Einflüsse ebenso hörbar wie Burt Bacharach, die Stilpalette ist breit und das Songwriting-Niveau himmelhoch. Natürlich gibt es auch das eine oder andere exzellente Violin-Solo, vor allem aber zeigt sich hier Shires’ Rang als Sängerin! Dazu kommt noch eine exzellente Band, im Kern bestehend aus ihrem Ehemann Jason Isbell (der sich hier aber im Hintergrund hält), 400 Unit-Bassist Jimbo Hart, Drummer Fred Eltringham (u.a. k.d. lang) sowie an diversen Instrumenten Lawrence Rothman, dem auch die ausgewogene Produktion zu verdanken ist. Eines der wesentlichen Alben dieses Jahrgangs! (2022)