Rezension

Robert Wyatt zählt zu den wenigen Künstlern, die man bei Conor O’Brien als Referenz angeben könnte. Nicht stimmlich, aber in der Art des Musikmachens und des Schreibens: Präzise Lyrics, scheinbar aus dem nichts kommende Melodien, meisterhafte Arrangements, die ohne großen Aufwand auskommen, aber oft von nachgerade überwältigender Schönheit sind. Ein kleines Streichtrio wirkt da wie ein Orchester. Wobei die Fragiliät dieser Songs natürlich auch dann nicht gestört wird. O’Brien selbst sagt, dieses sechste Studioalbum sei das Verletztlichste, das er je gemacht habe, was durchaus etwas heißen will, denn alle seine Platten sind mehr oder wenige intime Angelegenheiten, bei denen man sich manchmal wie ein Eindringling vorkommt. Hier vielleicht wirklich ganz besonders – es ist aber kein unangenehmer Effekt: Man bestaunt in aller Stille die große Schönheit dieses zerbrechlichen Wunderlands… (2024)