Rezension
Ganz erholt von den Folgen jener Kneipenschlägerei im November 1947 hatte der ohnehin psychisch labile Pianist sich bekanntlich nie; trotzdem gelangen ihm vor allem in den ersten Jahren nach seiner Entlassung aus der elfmonatigen Behandlung einige seiner besten Aufnahmen – und damit der bedeutendsten des Bop überhaupt. Die erste von schließlich vier mit Recht den stolzen Titel „The Amazing Bud Powell“ tragenden Blue Note-LPs wurde aus Aufnahmen von zwei recht weit auseinanderliegenden Sessions zusammengestellt: Die eine fand am 9.8.1949 mit Fats Navarro, Sonny Rollins, Bassist Tommy Potter und Drummer Roy Haynes statt, die andere am 1. Mai 1951 mit Curly Russell am Bass und Max Roach, darunter ein buchstäblich irres „Un Poco Loco“. Die 1955 die zuvor erschienene 10″-Version ersetzende 12″-LP enthält jenes in gleich drei Takes. Keiner zuviel. – Neues Kevin Gray-Mastering! (1955/2024)