Rezension
Nicht nur der Altsaxophonist selbst ist ein viel zu wenig bekannter Musiker! In seiner Band findet sich ein Ausnahmetalent wie der Pianist Paul Arslanian, der die meisten Nummern schrieb; Trompeter Allen Pittman machte sich später eher als Produzent einen Namen, Aufnahmen von ihm selbst gibt es bedauernswerterweise kaum; Drummer Pierre „Obasi“ Baynes ist ebenso begeisternd wie das jüngste Bandmitglied: der hier 18jährige Bassist Michael Formanek ist tatsächlich der einzige Mitspieler, der heute eine größere Diskographie vorzuweisen hat. Dieses so wenig bekannte wie formidable Ensemble legte 1976 ein Album hin, das in bezug auf Spiritualität durchaus zum Deep Jazz der Ära gezählt werden kann. Und doch ist es ganz anders. Nicht nur äußerst funky (das waren andere auch), sondern vor allem bei aller Intensität doch oft von ganz erstaunlicher Leichtigkeit; manchesmal möchte man schon von Pop-Appeal sprechen. Unter DJs als Samplefundgrube schon lange kein Geheimtip mehr, verdient das Album es unbedingt, als Ganzes gehört zu werden. Möglichst in solcher Qualität wie hier. (1976/2020)