Rezension

Stacey Kents eher weiche Stimme (die ihr ja auch den Ruf als Balladen-Königin einbrachte) legt das nicht nahe, aber: In ihrer persönlichen Gesangs-Bestenliste finden sich weit mehr Männer als Frauen. „The Boy Next Door“ ist eine Hommage an ihre musikalischen Helden. Übrigens nicht nur die naheliegenden (Tony Bennett, Sammy Davis Jr., Frank Sinatra, Nat King Cole, Dean Martin), sondern auch einige aus dem Pop-Lager wie James Taylor und Paul Simon (dessen am Ende des Albums stehendes „Bookends“ sicher ein besonderer Höhepunkt ist) und sogar Vertreter des Chanson (Charles Trenet, Michel Legrand). Die sanfteren Songs sind auch auf diesem Album in der Überzahl, aber gelegentlich erinnert Kent daran, daß sie auch ganz anders kann: Ihr „Too Darn Hot“ hat reichlich Temperatur! – Die Neuausgabe im Tip-On-Klappcover wurde von Bernie Grundman gemastert. (2003/2023)