Rezension
Julia Sabra, Marwan Tohme, Pascal Semerdjian. Klingen nicht sehr westlich, die Namen? Die Band hat ihren Sitz auch im Libanon, in Beirut. Sie klingt nur nicht danach. Sondern erinnert eher an klassische britische Shoegaze- und Dream Pop-Bands (Mazzy Star zum Beispiel!) oder an bestimmte Post Rock-Formationen (Mogwai). Ihr seit dem gefeierten Debüt “I’ll Be Here In The Morning” (2018) bekanntes Talent für epische Hymnen einerseits, feine Zwischentöne andererseits, ist hier vielleicht noch offensichtlicher. Der Opener “Dead End” ist gleich mal ein echter Über-Song, der sofort ins Album-Geschehen zieht, bewegend und hypnotisch, dramaturgisch perfekt. Und er ist nicht der einzige von solcher Klasse. “Last Resort” ist ein weiteres Wunderwerk (auf dem Sabras geisterhafter Gesang besonders schön zur Geltung kommt); und wenn nach dem ebenfalls brillanten “Little Lies” Stille folgt, weil das Album zu Ende ist, möchte man am liebsten wieder von vorne beginnen. Eine wundervolle Band, die ihren Geheimtip-Status mit diesem Album hoffentlich wird ablegen können. (2020)