Rezension
Die drei Tracks der B-Seite sollte man nicht am selben Tag hören wie das umseitige Titelstück: Sie können nur verblassen, und natürlich haben sie das nicht verdient, insbesondere nicht das immerhin zehnminütige „Sorry ‚Bout That“, in dem Shepp Soul Jazz, Bop und die Free-Avantgarde zusammendenkt – und das im ¾-Takt! Grandiose Nummer, aber gegenüber der Tour de Force auf Seite eins wie eine Fingerübung zur Entspannung wirkend. In über 18 Minuten spielt sich der Saxophonist da zum Rhythmus von fünf Perkussionisten in eine Art Trance, aus der ihn dann erst die beiden Trompeten von Martin Banks und Michael Zwerin wecken, wie zwei Priester, die einen Voodoo-Tänzer bei der Hand nehmen, um ihn zurück in die Realität zu führen. Immer wieder ein Erlebnis – auf das man sich freilich einlassen wollen muß…! Definitiv eine von Shepps größten Leistungen. (1967/2025)