Rezension
Was man hier hört, sind Schätze aus dem Louis Armstrong-Museum, die meisten Bänder stammen aus Satchmos persönlichem Archiv. Es handelt sich um Aufnahmen aus verschiedenen Club-Engagements zwischen 1950 und 1958, etwa im New Yorker Bop City, dem Hangover in San Francisco, dem Storyville in Boston, oder, wieder in New York, dem Basin Street. Zu den verschiedenen All Stars-Besetzungen, die man hier erlebt, zählen u.a. Musiker wie Jack Teagarden, Earl Hines, Cozy Cole oder Edmond Hall. Was all diese Aufnahmen eint, ist ein unglaubliches Energielevel, das nicht nur zeigt, wie gerne Satchmo auf der Bühne stand, sondern auch, welche Explosivität seine Musik immer noch ausstrahlen konnte, auch wenn der Jazz-Underground längst ganz andere Töne anschlug: Charlie Parker hin, Dizzy Gillespie her, Louis Armstrong brachte jederzeit einen Saal zum Kochen! Man darf hier natürlich in klanglicher Hinsicht keine High End-Wunder erwarten, aber tatsächlich ist der Sound für private Liveaufnahmen (Louis machte sie selbst, seine erste portable Bandmaschine erwarb er 1950!) aus dieser frühen Zeit ganz erstaunlich gut, insbesondere ab Mitte des Jahrzehnts! Ein großartiges Dokument. Die Vinylausgabe enthält immerhin neun der 16 Tracks des CD-Programms. (2022)