Rezension
Abnutzungserscheinungen nach 20 Jahren Bandgeschichte? Ganz im Gegenteil. The Hold Steady scheinen immer noch immer besser zu werden. Als „besten Kurzgeschichten-Autor des Rock’n’Roll“ hat ein US-Kritiker Craig Finn unlängst bezeichnet, und das kann man angesichts dieses neuen Songzyklus‘ über mehr oder weniger gescheiterte Charaktere und ihren Umgang mit den Lebensumständen, in die sie geworfen wurden, nur bestätigen. Finns Geschichten sind dabei stets geprägt von tiefer, ehrlicher Empathie für seine Figuren, mal offensichtlich, mal durch den lakonischen Vortrag durchschimmernd. Die Arrangements sind heute signifikant komplexer als anno 2004, doch das nimmt den Songs nichts von ihrer unmittelbaren Kraft und Authentizität; es zeigt nur, wie sehr diese Band gewachsen ist – und immer noch wächst. (2023)