Rezension
In der Spitzengastronomie begegnet man dem Phänomen öfter: Kombinationen, die man selbst nie gewagt hätte, auszubrobieren, und die doch ein überwältigendes Geschmackserlebnis bieten. Fergus McCreadie zieht seine Inspiration aus der Folk Music seiner schottischen Heimat – und kreiert daraus nun bereits zum vierten Male mit seinen Partnern David Bowden und Stephen Henderson an Bass und Schlagzeug einen gänzlich einzigartigen Jazz-Entwurf, der, wiewohl man die beiden Gattungen vor ihm kaum zusammenzudenken in der Lage war, nur als bezaubernd bezeichnet werden kann. Was zum einen an McCreadies musikalischer Phantasie liegt, zu einem guten Teil freilich auch an der selbstverständlichen Eleganz in seinem Klavierspiel, die immer wieder an alte Meister wie Guaraldi oder Jamal denken läßt. Wer sich einmal getraut hat, sich auf diese Mischung einzulassen, wird sie nicht mehr missen wollen. – Meerblaues Vinyl. (2025)




