Rezension
Bei ihrer ersten Schallplattenaufnahme im Jahre 1977 war Anne-Sophie Mutter gerade 15. Die von Herbert von Karajan geförderte junge Geigerin galt als Sensation, zu Recht, wie man heute weiß. Bis zum Tod des Dirigenten folgten sechs weitere Aufnahmen unter seiner Leitung. In dieser anläßlich des 60. Geburtstages der Musikerin herausgegebenen Box wurden sämtliche Solo-Konzerte versammelt (es fehlen also die 1980er Aufnahme des Beethoven-Tripelkonzertes und die 1983er von Brahms‘ Doppelkonzert) – der Reihenfolge ihres Erscheinens nach das dritte und fünfte Mozart-Konzert (besagtes Debüt), Beethoven (1980), Mendelssohn und Bruch Nr. 1 (1981), Brahms (1982) und schließlich Tschaikowsky (1988), letzteres ein Livemitschnitt und die einzige Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern, ansonsten sind natürlich die Berliner zu hören. Sicher sind all diese Aufnahmen von der nicht unumstrittenen Klangästhetik des späten Karajan geprägt; Mutters Spiel fasziniert aber immer wieder – insbesondere in den langsamen Sätzen hält man oft den Atem an… Ein 16seitiges Booklet begleitet den limitierten Schuber. (2023)