Rezension
Daß der Däne ein großer Ben Webster-Bewunderer ist, war seinem Spiel schon immer anzuhören. Nun hat er offiziell ein Tribute-Album an sein Vorbild aufgenommen. Vier (wenig bekannte) Webster-Kompositionen sind darauf, sowie ein Standard (Billy Strayhorns „Johnny Come Lately“). Der Rest der Stücke sind tatsächlich Eigenkompositionen – die sich in diesem Rahmen aber bestens behaupten, und man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man mutmaßt, daß Webster sie alle gerne in sein Repertoire aufgenommen hätte! Harbeck zeigt sich einmal mehr als einer der bedeutendsten Vertreter des „klassischen“ Jazz in seiner Generation, und sein untrügliches Stilgefühl verhindert stets, daß man ihm reines Epigonentum vorwerfen könnte. Und wenn Harbeck sein Horn in einer Ballade wie „Tangorrus Field“ in tiefen Lagen vibrieren läßt, stellen sich die Nackenhaare ebenso auf wie bei seinem Idol… (2019)