Rezension
Nach seiner Zusammenarbeit „Mixin Colours“ (2020) mit dem älteren Bruder Brian setzt Roger Eno seine durchaus ansehnliche, aber vergleichsweise wenig bekannte Diskographie wieder alleine fort. Der Komponist selbst am Klavier, dazu die Streicher des Filmorchesters Scoring Berlin. Als Kurzgeschichten oder Fotografien, Momentaufnahmen mithin, bezeichnet Eno selbst diese lose miteinander verknüpften Miniaturen, in denen auch der Raum, in dem sie aufgenommen wurden – eine mittelalterliche Kirche in der Grafschaft Norfolk – eine tragende Rolle spielt. Ausgesprochen atmosphärische Musik, doch weit über jedes New Age-Klischee erhaben. So schlicht diese Kompositionen (einige schon länger Teil von Enos Konzertrepertoire) zu sein scheinen: Sie haben einigen Tiefgang und laden ein, sich darin zu versenken… (2022)