Seong-Jin Cho

The Wanderer

Weitere Werke:  Franz Schubert: Wanderer-Fantasie / Franz Liszt: Sonate H-Moll / Alban Berg: Sonate op. 1
Label/AN:  Deutsche Grammophon, 4837910
Format:  2 LP 180g

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Rezension

Der immer noch erst 25jährige Koreaner legt in diesem Konzept-Album die Reife eines deutlich älteren Künstlers an den Tag. Schon das Motiv des Wanderns als eine Reise ins Innere, wie der Pianist sie im Klappentext darlegt, zeugt davon, daß Cho sich intensiv mit dem hier zu hörenden Programm befaßt hat. Wobei die Kombination der Schubert-Fantasie mit der Liszt-Sonate nicht überrascht; der Bezug ist bekannt (Liszt komponierte die H-Moll-Sonate unmittelbar nachdem er eine Klavier/Orchester-Bearbeitung der Wanderer-Fantasie geschrieben hatte; sie entstand unter dem direkten Einfluß von Schuberts Musik); spannend ist hingegen das vergleichsweise selten eingespielte Opus 1 von Alban Berg als „Überleitung“: In Chos Gestaltung erweist es sich als unerwartet seelenverwandt. Daß Cho über die hochvirtuose Technik verfügt, die sowohl die Fantasie als auch die Liszt-Sonate verlangen, kann man voraussetzen; schön zu hören ist, wie wenig er sie in den Vordergrund stellt: Tatsächlich scheint er sich in den dramatischsten Momenten Letzterer (etwa im „Grandioso“) sogar bewußt zurückzunehmen. Mit nachfühlbarer Liebe behandelt er vor allem die introvertierten Passagen, und der aufwühlende innere Kampf im „Quasi Adagio“ ist großes pianistisches Kino… (2020)

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